Wie vergleicht sich eine Beteiligungsgesellschaft mit einem industriellen Käufer oder einem Börsengang?
Beteiligungsgesellschaft oder industrieller Käufer
- Eine Beteiligungsgesellschaft erhält ein mittelständisches Unternehmen als Ganzes: die örtliche Produktion, Identität und Unternehmenskultur bleiben erhalten
- Eine Beteiligungsgesellschaft strebt i.d.R. keine Synergien mit anderen Unternehmen an: das Unternehmen bleibt unabhängig
- Für Industrielle ist Synergie wichtig: Betriebsteile oder Funktionen werden in die Mutter integriert, das erworbene Unternehmen verliert seine Selbständigkeit
- Ein industrieller Käufer will häufig ein eigenes Management seines Vertrauens einsetzen
- Sollte die Anlehnung an eine größere industrielle Einheit nötig sein, ist eine Beteiligungsgesellschaft offensichtlich weniger geeignet
Beteiligungsgesellschaft oder Börsengang
- Manche Unternehmen haben noch nicht die nötigen Strukturen für einen Börsengang
- Jeder Börsengang erfordert eine längere Vorbereitungszeit, z.B. zum Aufbau des Berichtswesens
- Die Altgesellschafter müssen nach einem Börsengang ihre Aktien noch längere Zeit halten ("Lock-up")
- Der Verkauf größerer Pakete an kleineren börsennotierten Gesellschaften ist nicht einfach
- Die Börse verlangt eine große Transparenz - für manche Unternehmen ist es nicht gut, wenn z.B. die Margen den Kunden und Wettbewerbern offengelegt werden
- Viele Eigentümer möchten den Wert ihrer Anteile und damit ihr Vermögen nicht per Börsengang publizieren
- Eine Börsennotierung erfordert relativ hohen Aufwand durch Investor Relations, Berichtswesen etc.
- Zur Zeit sind mittelgroße Unternehmen an der Börse wenig gefragt